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Projekt Paragraph 16h

Projekt § 16 h SGB II

Projekt § 16 h SGB II - was ist das?

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftebedarfs ist der Handlungsschwerpunkt „Vermeidung und Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit" ein wesentliches Ziel des Jobcenters Kreis Wesel.
Bei der Zielgruppe handelt es sich um Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, die von den Sozialsystemen (SGB VIII/SGB II) nicht (mehr) erreicht werden. Förderfähig sind junge Menschen, die SGB II-Leistungen beziehen oder mit großer Wahrscheinlichkeit beziehen könnten
Ziel ist es erwerbsfähige junge Menschen unter 25 Jahren, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden bei der Überwindung ihrer individuellen Schwierigkeiten zu unterstützen und sie sukzessive wieder an das Angebot und die Möglichkeiten des SGB II/ SGB III heranzuführen, um darüber eine Ausbildung oder Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Das Projekt „16 h" startete im Jobcenter Kreis Wesel am 15. Januar 2019 und endet am 31. Dezember 2021 und wird auf beiden Rheinseiten des Kreisgebiets durchgeführt. Trägerkooperationen führen die Projekte Chance auf Touren (CHAT) auf der linken Rheinseite und Jugend zeigt Perspektive (JuPs) rechtsrheinisch durch.

Träger für das Projekt CHAT sind für die Standorte Moers und Neukirchen-Vluyn der CJD BBW Niederrhein und für die Standorte Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und Xanten der sci:moers.

Träger für das Projekt JuPs sind für die Bereiche Dinslaken, Voerde und Hünxe die Diakonie und für Wesel, Hamminkeln und Schermbeck der Caritasverband Wesel.

Wie erfolgt die Umsetzung?

Eine Zuweisung der jungen Menschen zum Projektträger erfolgt nicht durch das Jobcenter, denn Kern des Projektes ist es, durch aufsuchende Projektarbeit, dem sogenannten „Sozialcoaching", junge Menschen zu erreichen, die den Weg in das Hilfesystem bisher nicht gefunden haben. Im Rahmen des Projekts wird den Teilnehmenden durch Einzelfall orientierte Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei der Überwindung ihrer individuellen Schwierigkeiten so geholfen, dass sie auf den Weg zurück in (Aus-) Bildung oder Arbeit gebracht werden.
Verzahnte Förderangebote von Netzwerkpartnern und Institutionen bilden eine solide Grundlage, um junge Menschen mit intensiven Beratungsbedarfen in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken.

Wie ist der aktuelle Umsetzungsstand?

Die Projekte sind im Kreisgebiet gut angelaufen. Zunächst haben die Mitarbeitenden durch Netzwerkarbeit und Präsenz an von Jugendlichen bevorzugten Orten (z.B. Schulhöfen, Parks, Bahnhöfen, Freizeiteinrichtungen, Festivals) die Projekte bekannt gemacht und Vertrauen zu den Jugendlichen aufgebaut. Beratungsbusse werden eingesetzt, um im Flächenbezirk mobil und präsent zu sein, Hilfe zu leisten und Vertrauen zu den Jugendlichen aufzubauen.

Die Projekte sind eng an die Jugendberufsagenturen angebunden. Vor Ort finden regelmäßig Besprechungskonferenzen statt. Auch rheinseitenübergreifend tauschen sich die Verantwortlichen regelmäßig aus.

Erste Teilnehmende konnten bereits wieder an das System angebunden werden, haben Anträge auf Grundsicherungsleistungen gestellt, nehmen an Aktivierungsmaßnahmen oder Regelinstrumenten (z.B. berufsvorbereitenden Maßnahmen) teil und werden von den SGB II Fachkräften betreut. Es gab bereits Ausbildungs- und Arbeitsaufnahmen. Auch die Jugendgerichtshilfe bedient sich gern der Unterstützung durch das Projekt.

Rechtsrheinisch haben sich so große Bedarfe gezeigt, dass ab November 2019 die Teilnehmendenzahl auf 24 verdoppelt wurde.